Vortrag von Prof. Dr. Marcel Lepper
Kurt Tucholsky nannte ihn 1922 einen "Clown", einen "Hakenkreuzpolichinell", einen "Pogromdepp": Die Schriften des Kulturjournalisten und Literaturhistorikers Adolf Bartels, geboren 1862 in Wesselburen, gestorben 1945 in Weimar, waren zu Lebzeiten so populär wie unterschätzt. Seine antisemitischen Texte entfalteten fatale Wirkung und leisteten dem Aufstieg der NSDAP Vorschub.
Ausgehend von Archivbeständen rekonstruiert der Vortrag die Vorstellungen, Arbeitsweisen und Netzwerke von Adolf Bartels.
Prof. Dr. Marcel Lepper ist Direktor der Fondation Rilke, VS, Schweiz und lehrt Germanistik an der Universität Leipzig. Zuvor leitete er u.a. das Literaturarchiv der Akademie der Künste, Berlin, und das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar. Seine Forschungsarbeiten
befassen sich mit Neuere deutscher Literatur im internationalen Kontext, mit politischer Ideengeschichte und Provenienzforschung.
Foto: Stephan Röhl